Videokonferenz der Afrikareisenden

8. September, 2020

Am 8. September 2020 haben wir unsere virtuelle Reise auf dem afrikanischen Kontinent fortgeführt und sind zu einer Videokonferenz zum Thema „Ruanda – ein innovativer Vorreiter auf dem afrikanischen Kontinent?“ zusammengekommen. Unsere Gastredner Renate Charlotte Lehner, Ständige Vertreterin und Kanzlerin I. Klasse an der Deutschen Botschaft Kigali, und Sangwa Rwabuhihi, General Manager des Westerwelle Startup Hauses Kigali, haben uns weitreichende Einblicke in die Entwicklung Ruandas gewährt und uns über die Startup-Szene in Kigali informiert.

Ruanda heute

Bis zum Ausbruch der Corona-Pandemie hätte sich in Ruanda während der letzten zwei Jahre kaum etwas verändert, so Frau Lehner. Die Hauptstadt Kigali präsentiere sich modern, sicher und sauber und Ruanda sei weiterhin ein absoluter Favorit bei internationalen Organisationen und geberfinanzierten Projekten. Im vergangenen Jahr wäre „Ruanda der Platz gewesen, wo man auf dem afrikanischen Kontinent sein wollte“ und es hätten dort zahlreiche internationale Konferenzen, (wirtschaftliche) Delegationsreisen und Ministerbesuche stattgefunden.

Staatlich finanzierte Infrastrukturmaßnahmen würden vor allem durch die Länder China, Türkei, Katar und zunehmend auch durch Israel dominiert. Deutschland sei aber mit 30 Millionen Euro im Bereich der Entwicklungszusammenarbeit eines der größten Geberländer. Zusätzlich habe Deutschland 10 Millionen Euro in das „Green City Program“ investiert, das Kigali dabei unterstütze, den Status „Grüne Stadt“ zu erhalten. Dies ist im Einklang mit dem in der vergangenen Woche verabschiedeten neuen „Kigali Masterplan“.

In Bezug auf die Corona-Pandemie bezeichnet Frau Lehner Ruanda als einen „Ordnungsstaat“, der eine strikten Ausgangssperre verhänge und deswegen eine so geringe Corona-Fallzahl aufweisen würde. Sobald jemand die vorgeschrieben Corona-Maßnahmen nicht einhielte, müsste er zur Bestrafung zum Beispiel eine Nacht im Fußballstadion verbringen, wo er über die Schutzmaßnahmen belehrt würde. Parallel bemühe sich die Regierung aber auch, den Menschen aktiv mit verschiedenen Initiativen zu helfen, so werden zum Beispiel gespendete Lebensmittel in verschiedene Regionen des Landes ausgeliefert.

Im vergangenen Jahr gab es einen großen Wechsel innerhalb der Regierung und es wurden vor allem junge Personen in Schlüsselpositionen eingesetzt. Dies solle signalisieren, dass sich die Regierung öffne und gegenüber Kritik aufgeschlossener werde.

Regional habe Ruanda eine ungünstige Lage und es sei mit 12,6 Millionen Einwohnern weiterhin ein sehr kleiner Markt mit geringer Kaufkraft, so Frau Lehner. Trotzdem sei Ruandas Staatsverschuldung im Vergleich zu den afrikanischen Nachbarländern relativ gering, sodass es noch Spielraum für Neuverschuldungen gäbe. Allerdings leide Ruanda unter der schwierigen politischen Lage mit den Nachbarstaaten, und regelmäßige Grenzschließungen führen zu einem starken Güterrückstau und fehlenden Produkten im ganzen Land. Mit der Initiative „Made in Rwanda“ versuche Ruanda den Mangel an Waren aufzufangen, dies gelinge jedoch nur bedingt, so Frau Lehner.

Ruandas Innovationsgeist

In Ruanda gibt es viele innovative und junge Menschen, die besonders seit der Corona-Pandemie Gehör finden. Frau Lehner berichtet von tragbaren Handwascheinrichtungen, die berührungsloses Händewaschen ermöglichen, von Desinfektionsschleusen (Spritzkabinen), die gleichzeitig die Körpertemperatur messen, von ausgefeilten Tracking Tools, die Infektionsketten schnell nachvollziehbar machen und von einer Testmethode, die mehreren Menschen ermöglicht, ihre Proben gemeinsam prüfen zu lassen. In Ruandas Gesundheitsbereich gibt es außerdem die ersten intelligenten Roboter, die am Flughafen und in Gesundheitsstationen die Temperaturen von Personen messen und mit einer Scanfunktion erkennen, wer keine Masken trägt und diese dann ermahnt. Zusätzlich fand im Februar 2020 das „African Drone Forum“ in Ruanda statt, bei der unter anderem eine deutsche Delegation vom Wirtschaftsministerium teilnahm. Drohnen werden in Ruanda vor allem für dringende Blutlieferungen an Krankenhäuser genutzt und während der Corona-Pandemie fliegen sie mit Lautsprechern durch die Straßen und fordern die Menschen auf, die Vorsichtsmaßnahmen einzuhalten. Der Innovationsgeist geht über das Gesundheitswesen hinaus. Seit 2018 gibt es einen ruandischen Satelliten, der mit japanischer Hilfe in den Weltraum geschossen wurde. Außerdem erwägt das Deutsche Zentrum für Luft- und Raumfahrt in Ruanda zu helfen, eine neue Space Agency aufzubauen und ruandische Wissenschaftler darin zu unterstützen, Bodendaten zu erheben (z.B. für den landwirtschaftlichen Bereich), so Frau Lehner.

Die Bereitschaft für Innovation und neue Technologien sowie die Investitionsbehörde „Ruanda Development Board“ machen Ruanda zum idealen Einstiegsland und schaffen hervorragende Bedingungen, um Neuheiten auf dem afrikanischen Kontinent zu testen.

Startups in Ruanda

Die Westerwelle Stiftung unterstützt seit 2013 das Unternehmertum auf der ganzen Welt und hat vor zwei Jahren ein Westerwelle Startup Haus in Kigali eröffnet. Dies ist eine Anlaufstelle für Gründer, die unterstützt werden sollen, ihre Ideen zu verwirklichen. Das Startup Haus stellt ihnen eine gute Infrastruktur und ein Netzwerk zur Verfügung, indem es Coworking Spaces, Meeting Räume und Internet anbietet, sowie Networking Events zwischen Startups, Operators und Investoren veranstaltet. Der General Manager des Hauses, Herr Sangwa Rwabuhihi, berichtet, dass sich seit der Gründung des Westerwelle Startup Hauses 52 Startups angegliedert haben, mit insgesamt mehr als 80 Mitgliedern, die aus 21 Ländern kommen. Seiner Meinung nach sei Kigali ein sehr guter Standort, um ein Startup zu gründen. Die ruandische Bevölkerung sei jung und der Großteil der offiziellen Prozesse wären digitalisiert und korruptionsfrei. Kigali sei eine grüne und sichere Stadt, die in Zentralafrika liegt und viele Konferenzen veranstaltet und somit gute Netzwerkmöglichkeiten aufweist. Außerdem kommen zahlreiche panafrikanischen Universitäten nach Kigali und bringen ihre besten afrikanischen Studenten mit. Der klassische Startup-Gründer sei ein Universitätsabsolvent, der zwischen 25 und 35 Jahre alt sei und Ideen in den Bereichen Technik, Financial Service, Erneuerbare Energien, Tourismusevents und Fashion entwickle.
Die größten Herausforderungen für Gründer in Ruanda seien der Aufbau von Kapazitäten. Viele Gründer bräuchten vor allem Kenntnisse im Business Management und technisches Know-how. Hier versucht das Westerwelle Startup Haus weiter anzusetzen. Außerdem gibt es viel Ausbaupotential im Regulations- und Investitionsbereich in Ruanda. Die Beziehung zwischen Startups und Corporate Regulation seien sehr jung und es gäbe noch keine festen Strategien, was die Zusammenarbeit mit Startups betrifft, so Rwabuhihi.

 

7. Mai, 2020

 „Please fasten your seatbelts and turn off your microphones. “

Nachdem die erste Videokonferenz der Afrikareisenden zu Äthiopien ein voller Erfolg war, wurde am 7. Mai zum zweiten Mal das Global Bridges Motto „Wir fahren hin“ in „Wir zoomen uns hin“ transformiert. Anstelle eines örtlichen Zusammentreffens hatten sich Teilnehmer der bisherigen Study Trips to Africa online erneut zur Diskussion freigeschaltet. Zielort: Accra, Ghana.

In knapp 90 Minuten fand der Austausch zur aktuellen Lage in Ghana statt. Ergänzt wurde das Gespräch durch persönliche Berichterstattungen von Samuel Boakye Opoku, Projektleiter der Deutschen Auslandshandelskammer (AHK) in Ghana, und Mubarak Sumaila, CEO und Co-Founder von BezoMoney, die über ihre momentane Arbeit im wirtschaftlichen Sektor Ghanas informierten.

Claudia Winterstein eröffnete das Gespräch mit den aktuellen Corona-Zahlen vom 7. Mai 2020 in Ghana. Für diesen Tag wird die Zahl der an Covid-19 infizierten Personen auf 3091 beziffert. Rund 303 Personen gelten als regeneriert und 18 Todesfälle sind zu beklagen. Nach Aussage von Opoku liegt die geschätzte Anzahl der an Covid-19 erkrankten Menschen allerdings deutlich höher. Seiner Einschätzung nach dürfte sie bei etwa 100 000 Erkrankten liegen. Als Grund für die niedrige bestätigte Fallzahl nennt er die gering vorhandenen Testmöglichkeiten in Ghana.

Opoku berichtet, dass am 20. April 2020 der Lockdown von der ghanaischen Regierung aufgehoben wurde. Allerdings bleiben zahlreiche Einschränkungen bestehen, wie z.B. Verbote öffentlicher Veranstaltungen. Die Maßnahmen in Ghana, namentlich Social Distancing, sind insbesondere auf den informellen Sektor ausgerichtet. Gerade im öffentlichen Raum führe dies zu Schwierigkeiten, da das Hauptverkehrsmittel Tuk-Tuks / trotro (Minibusse) und das Handeln auf Märkten für die Menschen alltägliche Routine seien.

Da über den informellen wirtschaftlichen Sektor rund 50 Prozent des Bruttoinlandsprodukts generiert wird, resultieren aus dem Lockdown Schwierigkeiten für die gesamtwirtschaftliche Lage in Ghana, so Opoku. Allerdings verzeichne Ghana zahlreiche finanzielle und materielle Unterstützung von Investoren, Ländern und Foundations, darunter auch MasterCard und das chinesische Onlineportal Alibaba. Außerdem stelle die Weltbank schon einen Tag nach dem Inkrafttreten des Lockdowns dem Land 100 Millionen US-Dollar zur Verfügung. Mit diesem Geld unterstütze die Regierung unter anderem das Gesundheitswesen und den informellen Sektor mit Finanzhilfen (Fundings). Dennoch sehen sich viele Unternehmen dazu gezwungen, während der Pandemie ihre Firmen zu schließen oder zu pausieren. Einer Studie der AHK zufolge verzeichnen 77 deutsche, französische und ghanaische Firmen, die in Ghana produzieren, wirtschaftliche Einbußen in Höhe von 75 Prozent. Teilweise müssen sie komplett schließen. Dies betrifft vor allem Firmen aus den Bereichen Start-Ups, Logistik, Bau und Schwerindustrie. Der Großteil der Unternehmen hofft laut Studie darauf, dass sich ab September die Lage bessert und Personalabbau verhindert werden kann. Hierfür werden Kredite der Regierung benötigt; diese hat den Firmen 600 Millionen US-Dollar zugesagt.

In Bezug auf die deutsch-ghanaischen Beziehungen berichtet Opoku, dass das Bundesministerium für Wirtschaft und Entwicklung (BMZ) momentan kein Geld direkt zur Verfügung stellt. Allerdings hat es das Instrument „#Smart Development Hackathon“  initialisiert, das Unternehmen, Start-Ups und Entrepreneure vernetzten soll, um innovative Ideen und Lösungen zum Thema Covid-19 und Ghana zu entwickeln. Genaue Zahlen hierzu sollen am 14. und 15. Mai bekannt gegeben werden.

BezoMoney: Save up, Save together

Das Start-Up BezoMoney hat einen hilfreichen Ansatz für den informellen Sektor entwickelt. Es wurde eine digitale Sparplattform kreiert, die Einzelpersonen und Gruppen unterstützt, Geld anzusparen und auf der Basis ihrer Ansparungen Kredite aufzunehmen. Der CEO und Co-Founder, Mubarak Sumaila, erklärt, dass die Ghanaer ein informelles System entwickelt haben, um Geld anzusparen. Viele der Menschen in Ghana können nicht am konventionellen Banksystem teilnehmen und sammeln daher ihr Geld in Gruppen und legen es z.B beim Gruppenältesten an. Dieses Prinzip birgt allerdings das Problem, dass die Anlagen intransparent sind und keine offiziellen Auskünfte über persönliche Ersparnisse vorliegen. Ohne diese Daten können aber keine Kredite bei Banken oder anderen Institutionen aufgenommen werden, sodass nur der informelle Sektor als Bezugsquelle übrigbleibt. BezoMoney arbeitet mit Finanzinstituten, Zahlungsverarbeitern und digitalen Geldanbietern zusammen und ermöglicht offizielle Sparmöglichkeiten für Gruppen und Einzelpersonen, was den Menschen zu einem finanziellen und sozialen Aufstieg verhilft.

Bittersüßer Kakao

Anlässlich einer aktuellen Studie der Universität von Chicago wurde abschließend der Kakaoanbau in Ghana diskutiert. Die Kakaoproduktion ist eines der größten landwirtschaftlichen Bereiche Ghanas. Allerdings steht diese Produktion in Verruf, gefährliche Kinderarbeit zuzulassen und Kinder der Anwendung von nicht kindgerechten Werkzeugen und giftigen Agrochemikalien auszusetzen.

Laut Opoku haben sich die Zustände für Kinder mit der Erneuerung des Bildungssystems seit einigen Jahren verbessert. Kindern von Kakaofarmern wird die Möglichkeit einer kostenlosen Schulbildung geboten, die bis zum Universitätszugang reicht. Zusätzlich bietet die Organisation „Farmerline“ Kakaobauern Weiterbildungen in den Bereichen Pestizide, Pflanzen und Nachhaltigkeit an und verbreitet über eine App Wissen über den richtigen Anbau von Kakaopflanzen. Darüber hinaus habe der verifizierte Kakaoanbau unter dem Fair-Trade Label einen positiven Einfluss auf den An- und Abbau von Kakaobohnen. Die Nachfrage nach Fair-Trade-Bohnen steige und einige Firmen würden ausschließlich mit zertifizierten Bauern kooperieren. Dies habe einen Einfluss auf die Einstellung der Landwirte gegenüber dem Anbau und der Arbeit auf den Plantagen. Wollen wir uns also mit einem bittersüßen Stück Schokolade belohnen, zahlt sich das am besten aus, wenn wir auch auf die Verpackung (Fair-Trade-Label) schauen.

 

 

8. April, 2020

Am 8. April wurde das Global Bridges Motto „Wir fahren hin“ vorrübergehend in „Wir zoomen uns hin“ umgewandelt. In einer knapp 90-minütigen Online-Videokonferenz diskutierten 15 Teilnehmende der letzten beiden Afrikareisen über die aktuelle Lage in Äthiopien sowie Ansätze, das Land in dieser Situation vor Ort zu unterstützen.

Nach einem Monat des Social Distancing war die Freude auf die virtuelle Zusammenkunft bei allen Teilnehmenden groß. Dr. Claudia Winterstein eröffnete das Gespräch mit einem Überblick der derzeitigen Corona-Lage in Afrika: Den ersten positiv auf das Coronavirus getesteten Fall gab es am 14. Februar in Ägypten. Seitdem ist die Entwicklung rasant. Stand 08. April 2020 zählte die World Health Organization (WHO) 10.000 bestätigte Infektionen und 500 tödliche Verläufe der Krankheit COVID-19 auf dem afrikanischen Kontinent. Der Maßnahmenkatalog der einzelnen Länder reicht von Schul- und Restaurantschließungen, dem Streichen internationaler Flüge (Kenia) über das Verhängen einer nationalen Ausgangssperre (Ruanda) bis hin zur Freilassung von 4.000 Gefängnisinsassen und der Verschiebung der Parlamentswahl (Äthiopien).

Im Anschluss stellte unser Mitglied Dr. Philipp Schuller gemeinsam mit Gast Stephan Willms das durch ihre Initiative Africa Enablers gestartete Projekt „10.000 Ventilators for Ethiopia“ vor. Mit dem Projekt soll auf die chronische Unterfinanzierung und mangelhafte Ausstattung des äthiopischen Gesundheitssystems reagiert werden. Besonders der im Vergleich zu internationalen Großmächten nachrangige Zugang zu Beatmungsgeräten müsse durch eine lokale Produktion eines klinischen Beatmungsgeräts für Sauerstoffzufuhr begegnet werden.

Rund 80 Prozent der Bestandteile sollen lokal produziert werden, etwa 10-15 Prozent mit 3D Druckern hergestellt und nur ein kleiner Teil über internationale Lieferketten importiert werden. Dies sei möglich, da das Produkt dem medizinischen Bedarf und dem Ausbildungsstand des Personals angepasst sein soll. Derzeit stellt ein 10-köpfiges-Ingenieurteam die benutzerbezogenen Anforderungen fest und testet die Verfügbarkeit vergleichbarer Vorprodukte auf dem äthiopischen Markt.

Von offiziellen Stellen, wie Ministerien und der Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit (GIZ), erhielt das Projekt bereits viel Zustimmung und Unterstützung. So bildete die GIZ beispielsweise eine Spezialtruppe, um Entscheidungen innerhalb weniger Tage zu ermöglichen. Dennoch gilt es, die Finanzierung zu sichern (Gespräche laufen z.B. mit dem Bundesministerium für wirtschaftlichen Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ)) und möglichst schon auf deutschem Boden die notwendige Zertifizierung des Produkts zu erlangen, um nicht durch langwierige, bürokratische Hürden ausgebremst zu werden.

Dass Eile geboten ist wird dadurch unterstrichen, dass Äthiopien am 8. April den nationalen Notstand ausgerufen hat. Damit können weitreichende Entscheidungen, beispielsweise zur stärkeren Einschränkung des öffentlichen Lebens, innerhalb von 48 Stunden getroffen werden. Die äthiopische Regierung erwartet durch die Pandemie einen starken Wirtschaftseinbruch, dem politische Unruhen folgen. Die Folgen der Pandemie werden von der Regierung als deutlich schwerwiegender als das Virus selbst eingeschätzt.

Ziel des Projekts ist es langfristig, über die Zeiten der Corona Pandemie hinweg, zu helfen und nachhaltig in Afrika zu investieren. Deshalb werden das Design des Beatmungsgeräts sowie der Produktionsprozess veröffentlicht – das Kopieren durch Dritte ist ausdrücklich gewünscht. Frühester Produktionsbeginn ist Ende Mai. Gleichzeitig wird ein Rollout in Mosambik, Kenia und Somalia geprüft. Interessensbekundungen liegen bereits vor.

Kleintraktoren für Kleinbauern

Global Bridges-Mitglieder Tobias Knoch und Elmar Stachels stellten mit ihrer Initiative „Kleintraktoren für afrikanische Kleinbauern“ eine weitere interessante Unternehmung vor. Der Besuch in Ghana im Herbst 2019 zeigte uns, dass der Enthusiasmus eines Farmers nur begrenzt zum Erfolg führt, wenn es an mechanischer Geräteausstattung mangelt. Ein äthiopischer Bauer bewirtschaftet im Schnitt zwischen 1-3 Hektar Land mit einfachsten Werkzeugen.

Lösungsmöglichkeiten gibt es zwei: Zum einen, hochwertige Traktoren nach dem Vorbild eines Sharing Services (wie z.B. via Hello Tractor) zur Verfügung zu stellen. Nachteil dabei ist, dass wenige Traktoren auf eine hohe Nachfrage treffen. Daher wird die zweite Lösungsvariante als zielführender angesehen: Geräte werden lokal produziert und gewartet und das Ganze so günstig, dass sie auch für einfache Kleinbauern erschwinglich sind.

Das Feedback der ersten Videokonferenz war sehr positiv, sodass die Teilnehmergruppe angeregt hat, weitere Calls im Zeitrhythmus von etwa einem Monat abzuhalten.