Special Study Trip to Tibet

Lhasa – Shigatse – Namsto Lake

7. – 12. Juli 2018

Seit mehr als einem Viertel Jahrhundert fahren Repräsentanten von Global Bridges nach China. Sie konnten in dieser Zeit den beeindruckenden Aufbau des Landes mitverfolgen, seine Errungenschaften würdigen, aber auch seine Sensibilitäten spüren.

Die autonome Provinz Tibet repräsentiert so eine Sensibilität. Dieses Hochland im Norden des Himalaya, auch als Dach der Welt bezeichnet, hat seine eigenständige Kultur ausgeprägt und dem Buddhismus in China eine Heimat verschafft. Ob nun durch Mongolen, Mandschuren oder schließlich Han-Chinesen besetzt, Tibet hat in wechselvoller Geschichte seine politische Unabhängigkeit nur selten behaupten können. Die gegenwärtige Zugehörigkeit Tibets zur Volksrepublik China ist völkerrechtlich umstritten, was man in Beijing schlicht anders sieht. Personifiziert wird der Disput durch den 14. Dalai Lama, der es vorzieht, in seinem indischen Exil auch auf der Ausübung politsicher Macht zu beharren, statt nach Tibet zurück zu kehren und sich auf die Rolle des Religionsführers zu beschränken.

Vor diesem Hintergrund genoss die Delegation von Global Bridges eine „Umsorgung“, die das übliche Maß der Gastlichkeit deutlich übertraf. Vor Antritt der Reise mussten alle Delegationsmitglieder versichern den Dalai Lama nie getroffen oder gesprochen zu haben. Aber auch während der Reise waren unsere Kontakte zur lokalen Bevölkerung sehr sparsam. Indes aßen wir in Separees, besuchten einen ausgesucht glücklichen Landwirt, oder eine Brauerei, die just am Tage unseres Besuches alle Mitarbeiter zur jährlichen Gesundheitsvorsorge geschickt hatte.

Wir wurden durch ein überragendes Kulturprogramm mit dem Besuch des Potala Palastes, des Klosters Tashilunpo sowie eines großartigen Musicals entschädigt. Was für die Indianer die Büffel, für die Europäer das Rind, ist für Tibeter das Yak. 

Das Yak Museum illustriert in modernem Edutainment die Bedeutung dieses Tieres für die Region. Politischen Status hat es durch seine Verwendung erlangt, Soldaten während des „Langen Marsches“ über die eisigen Höhen Tibets zu tragen. Mit einer deutschen Kuh geht das nicht.

Wer noch nicht aufgrund der Höhenlage unter Kopfschmerzen litt, konnte dies bei der erschöpfenden Erläuterung der Sozial- und Förderprogramme für die tibetische Landbevölkerung nachholen. Schlüsselindikatoren wie der Anstieg des verfügbaren Einkommens, Schaffung von Arbeitsplätzen, der medizinischen Versorgung und die Einrichtung von Schul- und Studienplatz Angeboten zeigen in fast gewohnter Weise die Dynamik, mit der China sein Land entwickelt. Während unserer Rundfahrten waren die gewaltigen Bauentwicklungen zu sehen, für die kein europäischer Investor eine betriebswirtschaftliche Erklärung hätte.

Unsere chinesischen Gastgeber, durchaus kompetent und charmant vertreten, hatten einen umfangreichen Besuchsplan erarbeitet, von dem abzuweichen kaum möglich war. Es obliegt der diplomatischen Kunst einen Kompromiss zu finden, der den Besuchern das Gefühl von Lebendigkeit und Authentizität einerseits und die erheblichen Anstrengungen Chinas für Tibet andererseits vermittelt. Wer für seine Sache werben möchte, richtet sich am besten an die Herzen und nicht nur an die Köpfe. Wir sind überzeugt, dass man in Lhasa diese Weisheit schon lange kennt. Wir freuen uns auf deren Umsetzung bei unserem nächsten Besuch in einem der landschaftlich spannendsten Gebiete der Welt.