XVIII. Europäisch-Amerikanische Young Leaders Konferenz

Bishkek, Kirgisistan

19. bis 23. Mai 2019

Thema: „Kyrgystan in the Heart of Asia“

Kirgisistan, ein Binnenstaat inmitten der Einflusszone von zwei Großmächten, war das Ziel der diesjährigen Europäisch-Amerikanischen Young Leaders Konferenz.

Mit ihren zwei Revolutionen 2005 und 2010 hat diese junge Nation eine turbulente Zeit hinter sich und ist nun das Zentrum der chinesischen „One Belt, One Road“ Initiative. All diese Faktoren machten Kirgisistan zum perfekten Ort, um 38 junge Führungskräfte zusammenzubringen und über Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft dieses wunderschönen Landes zu diskutieren.

Als einzige demokratische Republik unter den ehemaligen sowjetischen Staaten in Zentralasien, hat Kirgisistan noch immer damit zu kämpfen, seinen Platz zwischen seinen Nachbarstaaten zu finden und dem überwältigenden Einfluss von Russland und China standzuhalten. Die Rolle der USA und Europas ist gegenüber diesen zwei Nachbarn unerheblich.

Das viertägige Konferenzprogramm begann mit einem Willkommensempfang und wurde durch Annunciata von Treu, Dr. Beate Lindemann, Dr. Hans Albrecht und die deutsche Botschafterin von Kirgisistan, Frau Monika Iwersen, eröffnet. Zur Vorbereitung auf die kommenden Tage gab Professor Cholpon Chotaeva, Koordinatorin der Fakultät Anthropologie und Soziologie und Professorin für Anthropologie an der American University of Central Asia, den Young Leaders zudem einen kurzen und anschaulichen Einblick in die kirgisische Geschichte.

Am nächsten Tage begann die Konferenz, wobei vier Themen im Zentrum der Diskussion standen: Kirgisistans wirtschaftliches Potential, Entwicklungsherausforderungen, regionale Chancen und Megatrends.

Neben den Diskussionen im Plenum und kleineren Arbeitsgruppen erhielten die Young Leaders durch Gastredner aus Politik, Wirtschaft und der Zivilgesellschaft, viele unterschiedliche Eindrücke und Perspektiven zu den einzelnen Themen: Der stellvertretende Außenminister Niyazaliev Nurlan besuchte die Teilnehmer während ihrer Arbeitssitzung und sprach über die Rolle von Kirgisistan als „Zentrum der Demokratie“ in der Region, der Beziehung zu Russland und China, der Bedeutung der „One Belt, One Road“ Initiative und über die zukünftige Entwicklung von Kirgisistan. Dr. Alexander Wolters, Direktor der OSZE-Akademie, hielt einen inspirierenden Vortrag über die Arbeit seiner Institution: die Weiterbildung der zukünftigen Elite in der Großregion. Nurzat Abdyrasulova, Präsident und CEO von Unison Group, klärte die Gruppe ü  ber die Klima- und Umweltherausforderungen in der Region auf. Ihr Unternehmen bemüht sich, in Kirgisistan eine umweltfreundliche Wachstumsstrategie einzuführen.

Da Kirgisistan auch die Schweiz Zentralasiens genannt wird und insbesondere für seine tramhafte Landschaft bekannt ist, verbrachten die Young Leaders einen Tag im Ala-Archa Nationalpark, wo sie die atemberaubende Kulisse genießen und sich auf Wanderwegen durch die grünen Berge besser kennenlernen konnten. Der Ausklang des Abends fand in einem Jurte-Restaurant mit kirgisischen Spezialitäten statt. Der Besuch des kirgisischen Parlaments und das Gespräch mit einer jungen Parlamentarierin gaben einen spannenden Einblick in die Arbeit der Regierung. Neben den offiziellen Veranstaltungsterminen verbrachten die Young Leaders gemeinsam Zeit beim Sightseeing oder Karaoke-Singen.

Die Konferenz endete mit einem feierlichen Abschiedsempfang auf Einladung der deutschen Botschafterin in Kirgisistan, Monika Iwersen. Ob die Young Leaders mit ihren Analysen der Diskussionsthemen nun richtig lagen und in welche Richtung sich Kirgisistan zukünftig entwickeln wird, kann man nicht mit Sicherheit sagen. Klar ist jedoch, dass die Konferenz zur persönlichen Entwicklung aller Teilnehmer, einem besseren Verständnis untereinander und neuen Freundschaften zwischen den Young Leaders beigetragen hat.

Diese persönlichen Kontakte sind mindestens genauso wertvoll wie die akademischen Diskussionen, da sie nicht nur eine essentielle Grundlage sind, um über kontroverse Themen zu diskutieren, sondern zu Freundschaften führen, die noch bis lange nach der Konferenz bestehen bleiben werden.