XXX. Berlin Global Forum im Februar 2017

Zum traditionellen Neujahrsdinner – dem chinesischen Jahr des „Feuer-Hahns“ – auf Einladung des chinesischen Botschafters in Deutschland begrüßte Dr. Beate Lindemann die Mitglieder von Global Bridges zum XXX. Berlin Global Forum. Die Geschäftsführende Vorsitzende kündigte u.a. an, dass beim XIII. Study Trip nach China vom 14. bis 28. Oktober neben Peking, Hong Kong und Shanghai auch erstmals Tibet besuchte werde.

Botschafter Shi Mingde erinnerte in seiner Ansprache an den Global Bridges Gründungsvater Dr. Walther Leisler Kiep. Dieser Staatsmann habe sich stets für enge Partnerschaft von China mit der Welt eingesetzt. In seinem Sinne solle die gute Kooperation der chinesischen Botschaft mit Global Bridges fortgesetzt werden. Der Botschafter warnte in seiner Rede vor der Gefahr der Isolation, die zu Konflikten führe. Die chinesische Geschichte zeige, dass ein Land nur florieren könne, wenn es sich öffnet, so Shi Mingde. Er führte aus, dass Chinas Tor noch weiter aufgehen werde.

Der Bundestagsabgeordnete Dr. Joachim Pfeiffer begrüßte die vertrauensvollen und für beide Seiten vorteilhaften chinesisch-deutschen Beziehungen. Beide Länder müssen sich weiterhin für offenen und fairen Welthandel einsetzen. Dies müsse auf dem Prinzip der Reziprozität geschehen.

Professor Dr. Johannes Adolff, Partner bei Hengeler Mueller und langjähriger China-Kenner, erinnerte an die Ansprache von Präsident Xi in Davos. Dieser habe in einer bemerkenswerten Rede gesagt: „This is a path that puts people’s interests first. China follows a people-oriented development philosophy and is committed to bettering the lives of its people. Development is of the people, by the people and for the people.“ Präsident Xi knüpfe hier an die Worte eines anderen großen Präsidenten an, nämlich die Gettysburg Address von Präsident Lincoln, in der dieser sagte: „…that this nation under God shall have a new birth of freedom, and that government of the people, by the people, for the people shall not perish from the earth.“
Semantisch sei es nur ein kleiner Schritt von „my country first“  zu „people’s interests first“. In diesem kleinen Schritt liege aber ein Großteil der Antwort auf die Krise unserer Institutionen, zu denen auch die Krise der Freihandelsinstitutionen gehört, so Professor Adolff. „Die Eliten müssen sich zu Herzen nehmen, was ihnen die Präsidenten Xi und Lincoln übereinstimmend zu sagen haben, – nämlich, dass sie ihre Stellung und den Komfort ihrer Lebensführung ‚the people‘ zu verdanken haben und es ‚the people‘ im Gegenzug schulden, ihre Ressourcen mit der Gemeinschaft zu teilen und ihre Talente für die Gemeinschaft einzusetzen, statt sich von der Gemeinschaft abzuschotten,“ war sein Schlussappell.